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  • AutorenbildChristian Langer

Die Lederhose

Aktualisiert: 11. März 2019


Es gibt wohl nur wenige Kleidungsstücke, die so mit einem Land verbunden werden, wie es die Lederhose mit dem Freistaat Bayern wird. Zäh, praktisch und doch elegant: Eigenschaften, mit welchen sich auch wohl gerne der ein oder andere Bayer schmücken würde.


Ursprünglich eine alltagstaugliche Arbeitshose, dann verpönt und seit einigen Jahren zur festlichen Kleidung verklärt. Die Bayern lieben und hassen ihre Lederhos'n.


Ende des 19. Jahrhunderts war die kurze Lederhose als Arbeitshose nahezu vollständig verschwunden. Der Lehrer Josef Vog beklagte das Verschwinden dieser, wie er glaubte, „uralten“ Tracht und gründete zusammen mit fünf Stammtischfreunden 1883 in Bayrischzell den ersten bayrischen Trachtenverein, den Verein für Erhaltung der Volkstracht im Leitzachthale. Allerdings war die Anerkennung unter den Bayrischzellern eher von geringem Ausmaß. Noch 1913 wurden die Kurzhosenvereine vom erzbischöflichen Ordinariat in München für sittenwidrig erklärt, seit dem Besuch einiger Chiemgauer beim damaligen Papst Pius XI. 1924 hat sich dies jedoch geändert: Die kurze Lederhose, die Wichs, wurde dabei erstmals bei einer Audienz zugelassen und somit „salonfähig.


Die Nazis versuchten später die Lederhose vom alpenländischen Kleidungsstück zur Nationaltracht zu machen. Und dies auch mit Erfolg: Bis zum Siegeszug der Jeans war die kurze Lederhose das standardmäßige Beinkleid vieler deutscher Kinder.


Heute wird die Lederhosn weniger als Alltagsbekleidung genutzt, sondern hauptsächlich zu festlichen Anlässen wie Volksfesten oder Hochzeiten.


Die Lederhose hat also Bayern bereits in dessen Zeit als Königreich heimgesucht und auch viele Dekaden später ist man vorallem im alpenländischen Bereich immer noch stolz, mit der Tracht assoziiert zu werden.


Als Bayer gehört es sich natürlich, ungefragt dem Rest der Welt seine Kultur aufs Auge zu drücken. Das beweist sein einigen Jahren die bundesrepublikanische Arbeit der CSU. Also möchte auch ich als gebürtiger Münchner meine Heimat in die Ferne mitbringen. Ich freue mich auf zahlreiche Begegnungen mit anderen Kulturen und den Austausch eigener Traditionen.


Am Mittwoch, den 13. März 2019, startet meine Weltreise mit dem Flug nach Moskau. Mit der transsibirischen Eisenbahn geht es anschließend über die Mongolei nach Peking. Von dort aus folgt eine Reise durch ganz China, anschließend verbringe ich Zeit auf Bali, fahre mit dem Mietwagen über die neuseeländische Nordinsel, schlendere durch die Gassen Buenos Aires und Montevideos, wandere auf dem Broadway in New York und fahre durch die Rocky Mountains in Kanada. Alles in Lederhose.


Mal sehen, welche Geschichten sich dadurch ergeben werden.



PS: Meine Lederhose habe ich vom Lederstadl Feldgeding. Wer gute Beratung und ein nettes Gespräch zu schätzen weiß, sollte das Ehepaar Betz dort besuchen. Vielen Dank an dieser Stelle!


Das Lederstadl Feldgeding findet ihr unter www.lederstadl.de oder auf Facebook!

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